Wir basteln uns ein Mundstück
Das Bienenwachs wird entweder in dünnen Platten oder als Granulat verkauft.
Die Platten haben den Vorteil, dass sie sich einfacher verarbeiten lassen. Dadurch,
dass sie so dünn sind, kann man sie in der Handfläche recht einfach
erwärmen und zur Verarbeitung geschmeidig machen. Das Granulat ist da etwas
widerborstiger. Es nur durch Körperwärme erwärmen zu wollen, ist
ein mühsames Unterfangen. Erwärmen mit technischen Hilfsmitteln ist
etwas kritisch, da Bienenwachs bei ca. 60 0 C einen Teil seiner klebenden
Eigenschaften verliert. Wenn wir also einen Haarfön verwenden, sollten wir
darauf achten, ihn nicht mit "full power" laufen zu lassen. Am besten nehmen wir
das Granulat in die Hand, und solange die Temperatur in der Handfläche als
angenehm empfunden wird, sollte alles kein Problem sein. Im Winter können wir
das Granulat auch auf einen nicht zu heissen Heizkörper legen. Wenn das
Wachs knetfähig ist, formen wir daraus eine dünne Platte, die wir
anschliessend zu einer Wurst formen, 2-3 cm dick und lang genug, um komplett
um das Ende des Rohres gelegt zu werden. Das Wachs ziehen wir nun sowohl nach innen
als auch ein wenig nach aussen. Wenn das Mundstück noch zu gross ist, wiederholen
wir die Prozedur mit der nächsten Wachs-Wurst.
Nun kommt das wichtigste: Oberflächen glätten. Mit dem Fingelnagel
streichen wir die obere Fläche glatt. Dass die glatt sein muss, ist klar: es
darf keine Luft dort entweichen. Nun kommt die innere Fläche dran. Wir müssen
einerseits eine möglichst scharfe Kante zwischen der oberen und der inneren
Fläche erhalten, andererseits die innere Fläche möglichst "smooth"
an die Rohrwand angleichen. Auch hier ist der Fingernagel das Werkzeug der Wahl.
Verschiedentlich habe ich die Empfehlung gelesen, Mundstücke durch Eintauchen
des Didges in flüssiges Bienenwachs herzustellen. Ich persönlich halte
da nicht so sehr viel von. Wie oben schon gesagt, verliert zu heiss gemachtes
Bienenwachs seine guten Eigenschaften, d.h. konkret, dass es beim Abkühlen
sehr hart wird und nicht mehr knet- und ziehbar ist. Ausserdem ist ein auf diese
Weise aufgebautes Mundstück "inhomogen", d.h. es hat Ringe (wie die Bäme
Jahresringe), somit mögliche Schwachstellen. Ein dritter Nachteil ist die
Tatsache, dass der geforderte sanfte Übergang zur Rohrwand nur schwer hinzubekommen
ist.
Eine gute und recht einfach herzustellende Alternative zum Bienenwachs-Mundstück
ist ein solches
aus Kokosnussschale.
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